Es gibt in der Medizin kaum ein Thema, das so heiß diskutiert wird wie das Thema Impfungen. Auch unter Medizinern gibt es dazu leider zum Teil sehr unterschiedliche Meinungen. Tatsache jedoch ist, dass zu viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Deutschland keinen ausreichenden Impfschutz haben.
Eine Reihe von Infektionen tritt hauptsächlich im Kindesalter auf. Sie werden häufig als harmlose Kinderkrankheit angesehen. Doch die sogenannten Kinderkrankheiten und viele andere Krankheiten, gegen die heutzutage erfolgreich geimpft wird, sind nicht so harmlos, wie sie meistens von Impfgegnern dargestellt werden. In vielen Fällen entstehen Komplikationen mit schwerwiegenden Folgeschäden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer weltweiten Zunahme von Infektionskrankheiten. Weltweit sterben pro Jahr etwa 17 Millionen Menschen an Infektionen, die Hälfte davon Kinder unter 5 Jahren. Die meisten dieser Todesfälle könnten durch Impfungen verhindert werden.
1998 starben über 300.000 Menschen an Keuchhusten, davon überwiegend Neugeborene. Auch in Deutschland treten immer noch Todesfälle durch Keuchhusten auf. Masernerkrankungen fordern jährlich ca. 1 Million Todesopfer. Diphterie - Epidemien mit Tausenden von Toten werden in Osteuropa beobachtet, auch nach Deutschland werden einzelne Erkrankungen eingeschleppt.
Diese Erkrankungen können durch Impfungen zuverlässig verhindert werden, für einige Kinder-krankheiten ist die Impfung sogar der einzige Schutz, weil es im Falle einer Erkrankung keine Behandlungsmöglichkeit gibt.
Was passiert bei einer Impfung?
Durch die Impfung werden dem Körper abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger zugeführt. Der Körper produziert nun gezielt Abwehrstoffe, die sogenannten Antikörper, ohne dabei eine Krankheit durchzumachen. So wird der Körper gegen diese Krankheitserreger gewappnet, es entsteht eine Immunität. Je nach Art der Impfung besteht dieser Schutz über Jahre, zum Teil für das ganze Leben.
Kann bei Impfungen etwas passieren?
Die heutzutage verwendeten Impfstoffe sind sehr sicher und werden allgemein gut vertragen. Aber wie alle Medikamente können Impfstoffe in seltenen Fällen unerwünschte Nebenwirkungen haben. Am häufigsten sind Impfreaktionen als normaler Ausdruck der Impfwirkung wie z.B. eine Rötung und Schwellung an der Einstichstelle, Fieber, Abgeschlagenheit, grippeähnliche Symptome, Übelkeit oder Bauchschmerzen.
Bei bestimmten Impfungen (Masern, Mumps, Röteln) kann in seltenen Fällen ein abgeschwächter Krankheitsverlauf auftreten mit Ausschlag und Fieber.
Schwerwiegende Nebenwirkungen sind extrem selten und treten nur in geringen Fällen von Impfungen auf.
Die Risiken von Impfungen sind also so gering, dass das Erkrankungsrisiko das Impfrisiko weit übertrifft.
Wann darf nicht geimpft werden?
Wenn akute Erkrankungen vorliegen, sollte eine Impfung erst nach Ausheilung durchgeführt werden. Dies gilt nicht für banale Infekte wie z.B. Husten. Ist eine vorausgegangene Impfung mit Komplikationen verbunden gewesen, sind weitere Impfungen bis zur Klärung der Ursache auszusetzen. Ebenso sind bekannte Allergien gegen Inhaltsstoffe von Impfstoffen eine Kontraindikation zur Durchführung der Impfung.
Sie sollten vom Wert der Impfung für Ihre Gesundheit sowie die Ihres Kindes überzeugt sein.
Mit Ihrer Zustimmung zur Impfung schützen Sie nicht nur Ihr Kind, sondern auch sich selbst und die Gesellschaft. Falls Sie noch mehr Fragen - vor allem zu den einzelnen Impfstoffen - haben, beraten wir Sie gerne!
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